Kindernotfälle sicher meistern
08.08.2025Zertifizierte PALS-Instructoren schulen Pflegefachkräfte und Ärzte
Wenn Kinder in medizinische Notlagen geraten, zählt jede Sekunde. Dabei kommt es vor allem auf die Handlungssicherheit der medizinischen Fachkräfte an. Denn Kindernotfälle stellen sie vor ganz besondere Herausforderungen: kleinste Körper, eine sensible Physiologie und eine emotional belastende Situation erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch eine gezielte Vorbereitung. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betont Mirko Rod deck, Intensivpfleger in Ludwigslust und seit 2019 zertifizierter PALS-Instructor bei den LUP-Kliniken. PALS steht für Pediatric Advanced Life Support. Es handelt sich dabei um ein Notfalltrainingsprogramm der American Heart Association (AHA), das medizinisches Personal auf die Versorgung von Kindern in lebensbedrohlichen Situationen vorbereitet, z. B. bei Herzstillstand oder schwerem Atemversagen durch Verschlucken oder einem anaphylaktischen Schock. Pflegefachkräfte und Ärzte, die in ihrem Berufsalltag mit pädiatrischen Not fällen konfrontiert werden können, werden einmal jährlich von ihm in einem Kindernotfallkurs geschult. Das Angebot richtet sich an Kinderärzte, Notärzte, Hebammen sowie Pflegefachkräfte auf der Mutter-Kinder-Station und in der Notaufnahme. „Zum Glück kommen Kindernotfälle bei uns eher selten vor. Aber wenn sie passieren, muss jeder Handgriff sitzen. Das wissen unsere Kollegen und nehmen das Kursangebot daher auch sehr gut an“, sagt Mirko Roddeck. Das vorrangige Ziel dieser Kindernotfallkurse ist eine strukturierte, sichere und effektive Versorgung von vital bedrohten Kindern. „Denn nur durch gezielte Schulungen und regelmäßiges Simulationstraining lässt sich die Versorgungsqualität auf einem hohen Niveau halten“, sagt er. Umso erfreulicher ist es, dass Mirko Roddeck nun Verstärkungen bekommen hat. Mit Patricia Dekker gibt es seit Juli 2025 nun eine zweite PALS-Instructorin bei den LUP-Kliniken. „Während der Ausbildung habe ich gelernt, wie wichtig ein gutes und umfangreiches Training ist. Dieses Wissen möchte ich weitergeben, damit auch meine Kollegen in Notfallsituationen sicher und besonnen handeln können“, sagt Patricia Dekker, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in Hagenow. Ab November erweitert Patricia Dekker ihre Kompetenzen noch um das Zertifikat als NLS-Providerin (Newborn Life Support). Mit diesem Know-how kann sie dann zukünftig Kollegen auch im Bereich der Neugeborenenversorgung auf international anerkanntem Niveau schulen. Neben der Schulung der Kollegen bauen Mirko Roddeck und Patricia Dekker auch ein weiteres Projekt, das ihnen sehr am Herzen liegt, auf. Zu künftig wollen sie auch Kindernotfalltrainings für Laien anbieten.


